Vor dem Hintergrund der Sklaverei in den amerikanischen Südstaaten entstand eine Verschmelzung europäischer und afrikanischer Musikelemente, die sich zuerst in den "Worksongs" und "Spirituals" niederschlug. Im rhythmischen Wechselgesang eines Predigers mit der Gemeinde - call-and-response -, entwickelten sich spontan Lieder, die meist auf Charaktere und Geschichten aus der Bibel basierten, und Ausdruck der Freude, der Trauer, sowie Hoffnung auf Befreiung waren. Für diese immer neu entstehenden Lieder wurde erst später der Begriff "Gospel Songs" verwendet. Viele der später entstandenen Gospel-Lieder sind Schöpfungen namentlich bekannter Künstler, die oft ihren Weg über den Blues genommen haben. Ein bedeutender Autor war "Thomas A. Dorsey". Er bereitete den Weg für die berühmte, große Gospelsängerin "MAHALIA JACKSON". Ihr Name steht stellvertretend für das "Goldene Zeitalter des Gospel".
Gospelmusik war immer offen für jeweils aktuelle musikalische Strömungen. Die Lebendigkeit und Emotionalität dieser Musik öffnet auch heute immer wieder Herzen - im Gegensatz zur Erstarrung herkömmlicher kirchlicher Formen. Die "Edwin Hawkins Singers" fanden 1969 mit "OH HAPPY DAY" den Weg in die Hitparaden. Allergrößten R.E.S.P.E.C.T. verdient auch die Tochter eines Baptistenpredigers - "ARETHA FRANKLIN". Sie sang von Kindesbeinen an in der Kirche und sie verkündet Gospel ebenso in Form weltlicher Soulmusik. Die Liste weiterer, ebensolcher Vertreter wie Ray Charles, Al Green, Rance Allen oder Stevie Wonder läßt sich natürlich endlos weiterführen...
Blues, Jazz, Soul, Rock'n Roll und damit ein großer Teil der heutigen Pop-Musik sind auf diese kulturellen Wurzeln zurückzuführen.
|